Weihnachten in der Kirche

Heute habe ich meinen ersten Weihnachtsfeier in der Kirche erlebt.

Trotz des Schneesturms gibt es relativ viele Menschen. Der Priester startet den Gottesdienst und erwähnt kurz, wie man das Psalmbuchlein benutzt. Denn es sind anscheinend viele Menschen gekommen, die nur einmal pro Jahr in die Kirche gehen, oder gar nicht religiös sind. Nur wenige singen mit, man hört des Öfteren Geflüster, und bei einigen kann man förmlich sehen, dass ihre Gedanken wo auch immer aber nicht beim Gott sind. Es ist zwar nicht gerade laut in der Kirche, aber man wird schon ab und zu abgelenkt.

Der Priester betet den Gott an, für all diejenigen, die heute in Not oder auf der Flucht sind. Alle beten etwas unfokussiert mit. “Und nun”, sagt der Priester, “beten wir mal über unsere eigene Probleme und Wünsche”. Er schweigt für einen Moment, und eine tiefe, unglaubliche Stille tritt in die Kirche ein. Die Menschen erstarren. Es ist fast so, als ob der Gott selbst in die Kirche gerade eben vorbei gekommen ist, und Seelen, wie Kinder zu ihrem Vater, zum Gott gelaufen sind, um ihn an die Kleidung mal zu ziehen und eine Sekunde Aufmerksamkeit zu ergattern.

Der Priester spricht weiter, Menschen atmen auf, und Geflüster, Husten und Gähnen setzen sich fort.

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